13 Fehler, die Fotografen nicht machen sollten
Lesezeit: 6 Minuten - 16.09.2020
Jeder kennt sie, jeder macht sie! Die klassischen Fotografen Fehler - wie man sie vermeiden und sich weiterentwickeln kann, haben wir für euch in diesem Blogbeitrag zusammengefasst.
1. Der Horizont ist schief
Oft ist man beim Fotografieren unachtsam, man fotografiert vielleicht in einer verkrümmten Position und der Horizont ist nicht gerade. Besonders unpassend ist das bei weiten Landschaften, oder am Meer.
Hierfür gibt es zwei mögliche Korrektur-Optionen: Viele Kameras haben auf dem Display oder im Sucher eine digitale Wasserwaage. So kannst du schon vor dem Auslösen schnell und einfach überprüfen, ob der Horizont gerade ist.
Option Nummer zwei ist die digitale Nachbearbeitung. Korrigiere dein Bild ganz einfach in Capture One oder Lightroom mit der Ausrichtungskorrektur. Mit nur zwei Klicks wertest du dein Foto massiv auf! Wir empfehlen dir jedoch schon beim Fotografieren auf die korrekte Ausrichtung zu achten, da in der Nachbearbeitung, teile des Bildes durch den Zuschnitt abgeschnitten werden können und du dadurch wertvolles Bildmaterial verlierst.
2. Störende Sensorflecken
Ärgerlich sind störende Flecken in deinen Bildern, die aufgrund eines verschmutzten Sensors entstehen. Oft bemerkt man diese erst am PC-Monitor. Auch hier gibt es mehrere Möglichkeiten, um diesen Fehler zu vermeiden! Aktiviere auf jeden Fall die automatische Sensorreinigung deiner Kamera und prüfe regelmäßig deine Fotos auf Flecken. Gerade bei Bildern vom Himmel, lassen sich Sensorflecken sehr gut identifizieren. Wenn die kamerainterne Reinigung nicht hilft, versuche es mit einem Blasebalg oder einer professionellen Sensorreinigung. Zwar kann man Sensorflecken meist recht einfach wegstempeln, aber es ist mühsam, wenn man das bei allen Urlaubsfotos machen muss.
Pro Tipp: Bei Capture One hast du außerdem die Möglichkeit einen Sensorfleck auf allen Bildern gleichzeitig wegzustempeln. Führe dazu zunächst die Änderung an einem Foto durch und übertrage die Einstellung dann auf die restlichen Fotos.
3. Das staubige Objektiv
Ein staubiges Objektiv ist zwar weniger problematisch als der verschmutzte heilige Kamerasensor, doch nicht weniger unpassend. Fotografie Equipment kann schon mal dreckig werden, vor allem die Linse von deinem Objektiv. Wichtiger ist vielmehr die Pflege danach. Salzwasser und Staub machen deiner Ausrüstung dabei am meisten zu schaffen. Achte also darauf, dass du dein Equipment nach deiner Fototour mit etwas Pflege wieder auf Vordermann bringst. Hilfreich dafür ist ein Blasebalg, Pinsel und ein trockenes Mikrofasertuch. Achte dabei immer darauf, dass du zuerst größere Schmutzpartikel - wie zum Beispiel Sand und Staub - mit dem Blasebalg entfernt und erst danach mit einem Tuch weiter arbeitest. Davon abgesehen ist es sowieso wichtig, dass du dein Equipment in einer guten Tasche transportierst und so vor äußeren Einflüssen schützt.
4. Deine Kamera ist völlig verstellt?
Am Abend vorher war es dunkel, der ISO steht auf 12.800, die Blende ist weit offen und der Fokus steht auf manuell. Leider hast du nicht daran gedacht und alle Fotos des Tages bisher sind trotz strahlendem Sonnenschein mit diesen Einstellungen gemacht. Ähnliches kann passieren, wenn man die Kamera oder die Schalter am Objektiv versehentlich verstellt - beim aus der Tasche nehmen oder weil die Kamera am Körper baumelt und irgendwo aneckt. Checke daher vor dem Fotografieren, besser noch zu Hause bevor du startest, ob die Grundeinstellungen korrekt sind, vor allem ISO, Blende, Zeit, Belichtungskorrektur, den Fokuspunkt und Auto-/manuellen Fokus.
5. Akku leer, Speicherkarte voll
Klar eine Selbstverständlichkeit - dennoch ist es vielen schon passiert: Man hat ein geniales Motiv vor sich, aber der Akku geht in dem Moment leer, die Speicherkarte ist voll oder gibt plötzlich den Geist auf. Prüfe also immer bevor du deine Fototour startest, ob die Akkus geladen sind und ob du genug Speicherkarten dabei hast. Mit wenigen Testauslösungen kannst du dich vergewissern, dass dein Equipment bereit ist.
6. "Das kann ich hinterher noch korrigieren"
Prinzipiell ja, aber nicht alles lässt sich im Nachhinein noch ändern. Um den höchstmöglichen Spielraum zu bekommen, solltest du deine Fotos im RAW Format aufnehmen. Nimm dir dennoch beim Fotografieren die Zeit, deine Motive mit den bestmöglichen Einstellungen aufzunehmen. Nutze eventuell auch ein Stativ, welches dich dazu zwingt, dir noch mehr Zeit zu lassen. Zu viel Bearbeitung kann die Qualität verschlechtern und ist zeitaufwendig.
7. Eine neue Kamera macht automatisch bessere Bilder!
Wir alle kennen das Gefühl! Mit der eigenen Kamera macht das Fotografieren einfach nicht mehr so viel Spaß, wie noch vor 10 Jahren. Dennoch werden deine Fotos nicht zwangsläufig sofort besser, nur durch eine neue teure Kamera. Achte darauf, dass du bei einer neuen Kamera auf die Funktionen wert legst, die dir bei deiner jetzigen Kamera fehlen. Das kann ein schneller Autofokus, ein gutes Rauschverhalten, oder eine 4K Videofunktion sein. Doch auch mit deiner neuen Kamera wirst du etwas Zeit benötigen diese neuen Funktionen anzuwenden und dich zurechtzufinden. Gib dir etwas Eingewöhnungszeit mit der neuen Kamera und beschäftige dich intensiv mit den Grundlagen der Fotografie, so dass du das Optimum aus der neuen Kamera herausholen kannst. Nimm gerne auch an einem Workshop teil und such dir Inspiration, zum Beispiel in Ausstellungen, bei Instagram oder ähnlichem.
8. Störende Objekte, Falten und unschöne Hintergründe
Investiere genug Zeit dir das Motiv bzw. deinen Bildausschnitt in Ruhe anzusehen. Oft liegt auf dem Tisch noch eine leere Verpackung, die Kleidung des Models knittert, die Taschen sind ausgebeult oder im Hintergrund sind störende Objekte. Es ist besonders ärgerlich, wenn man das erst im Nachhinein sieht, denn das lässt sich oft nur mit etwas höherem Aufwand wegretuschieren.
9. Schlechtes Licht, schlechter Standort
Wenn du länger an einem Ort bist, dann nutze die Zeit um die perfekte Position für das Motiv zu suchen und überlege, wann die Sonne am besten steht und das Licht am günstigsten ist. Nimm das Motiv durchaus auch zu unterschiedlichen Uhrzeiten und an verschiedenen Positionen auf, so dass du hinterher alle Optionen zusammen hast. Nutze ein Stativ, damit du bessere Einstellungen und den Bildausschnitt bestimmen sowie in Ruhe auf einen geraden Horizont, keine störenden Objekte und eine perfekte Anordnung der Bildbestandteile achten kannst. Oft ist es auch hilfreich, die Umgebung vorab zu erkunden und sich seine Spots zu suchen.
10. Leider nicht scharf
Überprüfe nach der Aufnahme das Motiv wenigstens über dein Display und zoome hinein. Klar, das klingt wie eine Selbstverständlichkeit, aber oft geht es zu schnell und man verwackelt entweder in der Hektik oder durch falsche Einstellungen. Die Kontrolle fällt dann meistens nachlässig aus, denn auf der Normalansicht des Displays wirkt es scharf, später am Computer aber nicht mehr. Vor allem bei Portraits sollte auch überprüft werden, ob der Fokus am richtig Punkt sitzt, in der Regel auf dem Auge.
11. Keine langweiligen Motive
Versuche mit den Fotos eine Geschichte zu erzählen. Überlege genau, wie das Bild aufgebaut sein soll, beachte ggf. die gängigen Regeln wie den Goldenen Schnitt bzw. die Drittel Regel. Brich diese aber auch, wenn es das Bild interessanter macht. Wähle deinen Bildausschnitt so, dass unwichtige Dinge ggf. verschwinden und Wichtige zu sehen sind. Arbeite mit Vorder- und Hintergrund, Rahmungen, Bokeh und Anschnitten.
12. RAW wäre doch besser gewesen
Wie du bisher gesehen hast, ist es vor allem wichtig, sich Zeit zu nehmen und das Bild mit dem Motiv zu planen. Leider ist dies nicht immer möglich, wenn es beispielsweise in der Streetfotografie schnell gehen muss. Wenn sich am großen Monitor später herausstellt, dass das Bild doch nicht ideal aufgenommen wurde, muss es bearbeitet werden. JPG bietet dabei nur begrenzte Möglichkeiten mit hohem Qualitätsverlust. Nutze also auf jeden Fall das RAW-Format. Das sind die Rohdaten, so dass du vom Originalbild ausgehend alles viel besser anpassen kannst. Wenn du genug Speicher hast, kannst du gerne zusätzlich zum RAW auch in JPG aufnehmen, aber das RAW-Format sollte immer aktiviert sein. Manchmal möchte man auch ein Bild besonders anpassen und groß drucken, wenn man es vorher gar nicht geplant hat.
13. Sichern, sichern, sichern
Der Horror für jede Fotografin und jeden Fotografen: Die Daten sind weg. Natürlich ist das Risiko jedem bewusst und man kann es nicht mehr hören. Aber: Sichert eure Daten regelmäßig. Ihr habt so tolle Fotos und Videos aufgenommen oder andere Dokumente - es wäre schade, wenn diese verschwinden. Festplattenfehler, Einbruch, Brand, Wasserschaden, versehentliches Löschen - es gibt viele Ursachen und nie rechnet man damit. Sichert also die Daten doppelt oder dreifach, am besten auch in einer Cloud, damit ihr sie im Notfall auch außerhalb der Wohnung habt.
Das Foto Koch Team wünscht: Viel Spaß beim Fotografieren!