43 | 100 Laborfleisch - Chemie in Fleischform?
aus der Serie 100 Fotos - 100 Geschichten
ein umstrittenes und immer bekannter werdendes Thema: der Fleischkonsum. Viele Forscher und Start-ups arbeiten deshalb an dem sogenannten "clean-meat". Was es damit auf sich hat, erfahrt ihr in diesem Beitrag.
Eine Revolution!
Kultiviertes Fleisch oder "clean meat" ist Fleisch, das durch in-vitro-Zellkulturen von tierischen Zellen statt von Schlachttieren hergestellt wird. Dabei wird einer Kuh Stammzellen entnommen, da diese Zellen die höchste Reproduktionsrate aufweisen. Diese werden auf ein Nährboden gegeben und mit allen Stoffen verzorgt, die sie zum Wachsen benötigen. Am 5. August 2013 wurde auf einer Pressekonferenz in London der weltweit erste im Labor gezüchtete Burger aufgetischt, welchen ihr auch auf diesem Bild sehen könnt. Wissenschaftler der Universität Maastricht in den Niederlanden unter der Leitung von Professor Mark Post hatten einer Kuh Stammzellen entnommen und sie zu Muskelstreifen gezüchtet, aus dem sie dann ein Burger machten. Dieses Prachtstück kostete in der Herstellung 250,000€. Durch zahlreiche Forschungen kann das Laborfleisch heute jedoch schon für 9€ angeboten werden. Ein hoher Preis für solch ein kleines Stück! Für die Umwelt und das Tierwohl jedoch ein Preis der sich lohnt!
- bis zu 45 Prozent Rückgang der Treibhausgasemissionen
- 60 Prozent weniger Flächenverbrauch
- 50 Prozent weniger Wasserressourcen
Insgesamt ist das Thema "Laborfleisch" sehr umstritten. Aufgrund der hohen Nachfrage und der immer weiter steigenden Bevölkerung allerdings eine umweltfreundliche Alternative, wenn man wirklich nicht auf Fleisch verzichten kann. Zahlreiche Firmen stellen heutzutage veganes Fleisch her, welches sehr an das tierische Erzeugnis herankommt. Durch das Laborfleisch werde man laut den Wissenschaftlern, kein Unterschied mehr schmecken. Doch wie gesund ist es wirklich? Das ist die Frage und die Aufgabe der Zukunft.