
Gut geplant ist halb bearbeitet: 5 Tipps für bessere Bilder
Aus dem neuen Schnappschuss: "Behind the Scenes"
Wer fotografiert weiß: Mit dem Drücken des Auslösers ist die Arbeit noch lange nicht getan, sondern fängt nicht selten nach dem Shooting erst richtig an. Das entstandene Material muss gesichtet und in vielen Fällen noch einmal korrigiert werden. Denn nicht immer ist die Lichtsituation ideal, der Horizont gerade und das Motiv im perfekten Bildausschnitt. Vollständig verhindern lässt sich das natürlich nie, aber es gibt ein paar Dinge, die du tun kannst, um den Aufwand in der Nachbearbeitung zu reduzieren. Die folgende Checkliste hilft dir dabei. Auch wenn das Meiste als selbstverständlich erscheint, beachtet man es nicht immer.

1. Bereite dich gut vor
Wenn es um Fotoshootings geht, ist eine gute Planung oft die halbe Miete:
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Sammle erste Ideen und entwickle ggf. ein Thema unter dem das Shooting stehen soll
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Stimme dich mit allen Beteiligten im Vorfeld ab
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Für Outdoor-Shootings: Wirf einen Blick auf den Wetterbericht, nutze ggf. eine App zur Bestimmung des Sonnenstandes und nutze bspw. Google Street-View / Earth um die Location vorher kennenzulernen
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Mach dich im Vorfeld mit neuen Techniken oder Funktionen deiner Kamera vertraut, die du ausprobieren möchtest
Kleiner Zusatztipp: Ein Moodboard kann dir dabei helfen erste Ideen zu sammeln und das Shooting genauer zu planen.

2. Kontrolliere deine Ausrüstung
Bevor das Shooting startet, solltest du unbedingt deine Ausrüstung überprüfen:
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Sind alle Akkus geladen und das Ladegerät eingepackt?
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Sind alle Speicherkarten leer?
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Sind alle Kameraeinstellungen korrekt?
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Ist der Sensor sauber?
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Sind die Frontlinsen der Objektive gereinigt?
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Sind alle Filter eingepackt?
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Ist das nötige Zubehör (wie z. B. Blitz, Reflektor, Fernauslöser, Reinigungsset oder Regenschutz) dabei?
Kleiner Zusatztipp: Gerade bei Akkus und Speicherkarten ist mehr mehr.

3. Prüfe den Bildaufbau
Sofern du vor Ort ein bisschen Bewegungsfreiheit hast, nimm dir ein bisschen Zeit vor dem Auslösen den Bildaufbau zu prüfen:
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Ist der Bildausschnitt interessant?
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Ist der Horizont gerade? (viele Kameras haben eine digitale Wasserwaage)
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Stimmen die Symmetrien?
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Ist die Gesamtkomposition stimmig?
Kleiner Zusatztipp: Sei mutig und trau dich, auch einmal verschiedene oder ungewöhnliche Perspektiven auszuprobieren und deinen eigenen Stil zu entwickeln.

4. Achte auch auf Kleinigkeiten
Neben dem Blick auf das große Ganze, solltest du auch auf die kleinen Dinge im Bild achten. Diese können einen echten Unterschied machen und verursachen in der Nachbearbeitung oft jede Menge Arbeit:
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Befinden sich störende Elemente, wie z. B. Mülleimer oder Schilder im Hintergrund?
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Kann insgesamt noch etwas verbessert werden?
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Beim Shooting mit einem Model:
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Ist die Kleidung des Models frei von Flecken und Falten?
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Ist das Styling passend (sitzt die Frisur, passt das Make-Up zum Thema,...)?
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Stimmen auch kleine Details (gibt es unschöne Abdrücke von zu enger Kleidung?, ist noch ein vergessenes Haargummi am Handgelenk des Models?,?)
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Stimmt die Pose (bis in die Fingerspitzen hinein)? Gebe ggf. kleine Anweisungen und helfe dem Model dabei die richtige Pose zu finden
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Kommuniziere regelmäßig mit dem Model und sorge für eine lockere Atmosphäre
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Kleiner Zusatztipp: Beziehe gern andere Personen (wie z. B. die Begleitperson des Models) mit ein. Sie unterstützen dich bestimmt gern beim Aufbau des Equipments und können bestimmte Kleinigkeiten im Auge behalten.

5. Kontrolliere das Bild schon vor Ort
Doppelt geprüft hält besser: Auch wenn du im Vorfeld schon alles kontrolliert hast, solltest du zwischendurch immer wieder nachschauen, ob die Bilder so aussehen wie du sie dir vorgestellt hast:
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Stimmt die Belichtung? (Mache im Zweifel zusätzlich noch leicht unter-/überbelichtete Aufnahmen)
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Ist der Weißabgleich korrekt? (Wenn du in RAW fotografierst, kannst du das zwar in der Nachbearbeitung noch ändern, es hilft dir aber in der Bearbeitung, wenn du direkt ausprobierst, welchen Weißabgleich du nehmen willst)
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Stimmt die ISO-Einstellung?
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Ist das Bild scharf und der Fokus korrekt gesetzt?
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Gibt es wirklich keine Sensorflecken?
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Bildrauschen?
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Ist die Gesamtkomposition wie gewünscht?
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Stimmt der Gesichtsausdruck des Models?
Kleiner Zusatztipp: Ein externer Monitor oder ein anderes Gerät, wie z. B. ein Tablet oder Laptop ist für diesen zweiten Blick bestens geeignet.