Mit B+W-Polarisationsfiltern, von Fotografen meist nur kurz Polfilter genannt, können Lichtreflexe auf Wasser, Glas, Lack, auf fast allen Kunststoffen und auf anderen elektrisch nichtleitenden Oberflächen, daher leider nur mit einem Trick auch auf Metall, abgeschwächt bis gelöscht, aber auch verstärkt werden. Denn das von solchen Oberflächen schräg reflektiert Licht ist stark polarisiert, so daß es relativ zum übrigen unpolarisierten (genauer: gemischt polarisierten) Licht je nach Drehstellung des Filters nicht, schwächer oder gar besser durchgelassen wird. So ist der klare Blick durch Glasscheiben, auf Goldfische unter der Wasseroberfläche oder auf Schrift und Bilder hinter glänzender Lackschicht möglich. Weil jeder Gegenstand im Freien blaues Himmelslicht mehr oder weniger diffus und weit-gehend polarisiert reflektiert, sind zum Beispiel Pflanzengrün oder das Rot von Ziegeldächern von einem bläulichen Grauschleier überlagert, der sie blasser und schmutziger wirken läßt. B+W-Polfilter können diesen polarisierten Schleier beseitigen und so die Farbsättigung steigern. Weil auch das blaue Himmelslicht, insbesondere in einer Blickrichtung von etwa 90° zur Sonne, stark polarisiert ist, kann mit dem Polfilter der Himmel dunkler und farbkräftiger dargestellt werden, so daß sich die weißen Wolken plastischer abheben. Auch bei Schwarzweißfilm lassen sich Spiegelungen verstärken oder abschwächen, und statt einer Erhöhung der Farbsättigung ergibt sich hier ein höherer Bildkontrast.