DJI Neuheiten, auf die Videografen schon gewartet haben: DJI RS4 & Focus Pro
Wenn DJI Produkte abseits des Drohnensortiments vorstellt, sind wir immer wieder begeistert! Neben dem RS 4 ist endlich die zweite Generation des LiDAR Autofokussystems mit einem komplett neuen Ökosystem, dem Focus Pro, erschienen! Wir denken, hier gibt es viel zu erklären!
Das neue DJI Focus Pro System
Der Focus Pro richtet sich an alle Solo-Videografen, die keinen extra Fokuspuller am Set haben. Denn der neue LiDAR ist nun wirklich spannend geworden und verbessert: Viele Kritikpunkte, die es noch am Vorgänger zu bemängeln geb, gehören nun der Vergangenheit an. Wir gehen nachfolgend einmal auf die Änderungen des LiDAR Sensors ein und verraten, was sonst noch so alles an Zubehör dazugekommen ist.
Neuer LiDAR Sensor
Der neue LiDAR unterstützt das Tracking und Einstellen von Objekten bis zu einer Distanz von 20m, die erste Generation dagegen konnte Objekte bis zu einer Distanz von etwa 6-7 Metern tracken. Auch wird die Verwendung von weitwinkeligen Objektiven mit einem Bildausschnitt von 70° verbessert und ermöglicht nun auch zuverlässig bessere Ergebnisse in den Randbereichen des Bildes. So verfügt der neue LiDAR nun über 76 800 Messpunkte, was mehr als 77% mehr Messpunkte sind als bei der ersten Generation des LiDAR Sensors, was zu einer wesentlich höheren und besseren Messung führt.
Auch bei der Ausleserate hat DJI Einiges verbessert: Denn nur durch eine gute Ausleserate wird eine schnelle und präzise Anpassung des Autofokus gewährleistet. Deshalb werden die Informationen jetzt im 30 Hz Takt aktualisiert. Das ist gerade in dynamischen Szenen wie Verfolgungsjagden oder bei Motorsport-Aufnahmen interessant und relevant. Der Autofokus lässt sich in der neuen Version in 5 Stufen anpassen und verwenden. Während der Fokus in den niedrigen Stufen eher langsamer und organischer gezogen wird, reagiert dieser in den höheren Stufen sehr schnell und reaktionsfreudiger.
Auch wurde die Autofokus "Focus Area" angepasst, indem es nun die Wahlmöglichkeit zwischen Wide und Flex Spot gibt: Bei Wide entscheidet der LiDAR selbst, ob er Mensch oder Fahrzeug trackt, während im Flex Spot eine manuelle Auswahl der Objekte möglich ist. Mit der Hilfe neuer AI-Algorithmen ist es nun möglich, Menschen und Fahrzeuge genauer zu erkennen und den Autofokus schneller auf das Objekt zurück zu lenken
DJI Focus Pro Creator Combo
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Handgriff oder eher Hand Unit?
Der neue Handgriff hat es definitiv in sich: Er verfügt über eine Stromversogung (Akku, PD möglich), die den LiDAR und Fokusmotor für etwa 2,5 Stunden mit Strom versorgen kann, was recht passabel ist in Anbetracht der Menge an Messpunkten des LiDARs, der Ausleserate und der Anpassungen des Fokus am Objektiv. Apropos Objektiv - oder eher Objektive: Der Handgriff verfügt über einen internen Speicher, welcher das Hinterlegen und Synchronisieren von Einstellungen auf die Fokusmotoren von bis zu 15 verschiedenen Objektiven ermöglicht. Als weitere angenehme Ergänzung des Systems verfügt der Handgriff über eine Bluetoothschnittstelle, mit der er unter anderem Videoaufnahmen starten und stoppen kann. Durch die Bluetoothschnittstelle lässt sich das Gerät auch mit der Ronin App koppeln und lässt so zu, dass sich die Kalibrierung von manuellen Objektiven abschließen lässt.
Ein weiterer Aspekt in der Verbesserung der Usability ist das nun verbaute Touchdisplay, über das sich LiDAR- und Motorparameter Einstellungen anpassen lassen. Das Einstellrad auf der Vorderseite gibt dem Anwender ein taktiles Feedback. So lässt es sich noch intuitiver arbeiten und schneller entscheiden, ob manuelle Eingriffe in das Autofokussystem nötig sind.
Die FIZ Handeinheit - Magnetische FIZ Handeinheit
Für all diejenigen, denen der Begriff FIZ auf Anhieb nichts sagt, sei eine kurze Erklärung des Begriffes vorangestellt: FIZ steht für die Focus, Iris, Zoom-Einheit. Mit dieser lässt sich alles mühelos steuern, was komplexe Prozesse vereinfacht und so die Effektivität des Teams steigert. Eine der Kernfunktionen des DJI FIZ Controllers liegt in der magnetischen Dämpfung. Ein Gamechanger für den Komfort und die Präzision ist die Möglichkeit, die Dämpfung stufenlos in Echtzeit einzustellen (Stufe 1 - 100)! Dabei kann das Rad auch eine taktile Rückmeldung geben.
Doch DJI setzt bei der Handeinheit noch eins drauf: Mit der von DJI gewohnten Übertragungsreichweite von 160 m lässt sich alles in Kombination mit dem DJI High-Bright-Funkmonitor auch aus der Distanz komfortabel steuern. So kann die Einheit auch dazu verwendet werden die Inspire 3 Ultra-Fern-Objektivsteuerung zu übernehmen.
Die neuen FIZ Motoren
Die alten Fokusmotoren bzw. FIZ Motoren standen wegen verschiedener Aspekte in der Kritik. Einer dieser Punkte war die Kompatibilität zu 15mm Stäben, welche nun gewährleistet wird. So wurde auch die Präzision optimiert und lässt sich in 3 Stufen verstellen. So wird der Motor in seinem Drehmoment genauer eingestellt. Zusätzlich lässt sich jetzt auch die Drehrichtung des Motors einstellen, was die Verwendung in verschiedenen Montagepositionen ermöglicht oder vielmehr verbessert.
Die Latenz der Motoren ist ebenfalls verbessert worden; so reagieren die Motoren nun innerhalb vom 10ms.
Die nächste Generation des RS Gimbals: Der RS4
Letztes Jahr erschien der RS3, jetzt sind der RS4 und RS4 Pro erschienen, bei denen wurde das vertikale Aufnahmesystem verbessert wurde: Die horizontale Platte lässt sich jetzt einfach lösen und in die vertikale Stellung montieren. Damit bekommst du schnell und effektiv natives Vertikales-Videofootage in voller Auflösung. Eine neue Beschichtung aller Achsen reduziert die Reibung und ermöglicht ein ruhigeres Ausbalancieren des Gimbals für deine Kamera.
Wenn du während des Drehs die Linse wechselst, bietet der RS 4 jetzt eine zusätzliche anpassbare Positionsführung und einen Drehknopf für die Feinabstimmung an der Neigeachse. Der OLED Touchscreen verfügt über eine automatische Bildschirmsperre, das hilft auch bei der Akkulaufzeit des DJI RS4.
Nach den bereits starken Nice To Have-Features, ist der RS 4 außerdem mit einem verbesserten Stabilisierungsalgorithmus ausgestattet, welcher sich vor allem in der Vertikalen, bei Bodennahmen und dynamischen Aufnahmen im Laufen bemerkbar macht.
Abschlusswort
Wir konnten die Geräte selbst nicht testen, aber die Verbesserungen bzw. die Kritik der Community wurden gehört und vieles ist umgesetzt worden. Wir sind gespannt, wie sich das Feedback in den nächsten Wochen und Monaten aus der Youtube Bubble zeigen wird, aber wir sind von den Entwicklungen begeistert und blicken auf die Zukunft sehr positiv in Bezug zur LiDAR Technologie.