Das richtige Fernglas für die Jagd
Ein Tier zu finden ist auf Distanz nicht immer einfach, egal ob bei der Pirsch, der Treibjagd oder der Drückjagd. Ein Fernglas als perfekter Begleiter für die Jagd muss verschiedenste Kriterien erfordern wie einer Witterungsbeständigkeit unter jeder Bedingung, egal ob Starkregen oder Nebel. Vielleicht hätte man mit dem richtigen Fernglas auch in Berlin im Sommer 2023 das Wildschwein von der Löwin unterscheiden können! ;)
Die Vielseitigkeit der Jagd und das Fernglas
Wer einen Jagdschein gemacht hat, weiß es bereits: Jede Jagd hat seine eigenen Anforderungen, welche sich auf das Fernglas und weitere Faktoren auswirkt.
Die perfekte Vergrößerung für die Pirsch
Bei der Pirsch sollte das Fernglas über eine 8-Fache bis 10-Fache Vergrößerung haben. Denn umso weiter das Sichtfeld ist, um so besser lässt sich das betrachtete Feld besser observieren. Ein Fernglas mit einer 8-Fachen Vergrößerung bietet eine gute Sicht über alle Geländearten, ob offene Felder oder bewaldete Flächen. Gerade Ferngläser mit einer 8-Fachen Vergrößerung bieten eine gute Balance aus Gewicht und kompakter Bauform. Ein 10 Fach vergrößertes Fernglas mit einem guten Sehfeld von 115m bis 1000m bietet perfekte Eigenschaften für die Jagd im Gebirge.
Der Vorteil eines schweren Fernglases: Ein schweres Fernglas bietet besseren Halt, wodurch die Optik ruhiger in der Hand liegt.
Der Objektivdurchmesser für die Pirsch
Wichtig vorweg zu beachten ist der Fakt. Um so größer der Durchmesser, um so schwerer wird das Fernglas, aber auch die Dämmerungsleistung nimmt zu. Daher ist ein Objektiv mit einem Durchmesser zwischen 32mm-45mm ideal, diese Größe bietet den perfekten Kompromiss von Gewicht und Dämmerungsleistung. Mit einem Durchmesser von 45mm reicht das Pirschfernglas noch bis in die späte Dämmerung und ist daher ein sehr guter Allrounder.
Um so größer der Durchmesser wird, um so eher neigt das Fernglas dazu in der Farbwiedergabe zu verlieren, welche aber die Dämmerungsleistung im wesentlich erhöht. Möchtest du als Jäger also nur ein Fernglas nutzen musst du mit den genannten Kompromissen leben.
Die perfekte Vergrößerung für die Ansitzjagd
Wer auf einem Ansitzjagd, der benötigt nicht viel mehr Vergrößerung als eine 8 Fache Vergrößerung. Da man sich nicht von der Stelle bewegt, benötigt man auch an sich keine weitere Vergrößerung, sondern eher etwas mit einem großen Durchmesser, der es leichter macht je nach Lichtverhältnissen die Beute zu beobachten oder zu entdecken.
Der Objektivdurchmesser für die Ansitzjagd
Wer auf dem Hochsitz verweilt, der sollte bei der Wahl des richtigen Objektivdurchmessers überlegen, zu welcher Tageszeit, er diesen am ehesten besucht. Für die Dämmerungsverhältnisse bietet sich besonders gut eine 50mm Durchmessergröße an. Mit dieser lässt es sich auch gut, die Sterne beobachten.
Die perfekte Vergrößerung für die Drückjagd
Für die Drückjagd benötigst du ein Fernglas, welches einen möglichst großes Sehfeld gewährleistet und darüber hinaus am besten einen hohen optischen Kontrast aufweist. Daher sollte die Vergrößerung nicht größer als 8 Fach sein. Um so ein Sichtfeld von 120m-150m auf 1000m gewährleisten zu können.
Der Objektivdurchmesser für die Drückjagd
Der Durchmesser des Objektivs des Jagdfernglasses sollte nicht größer als 42mm sein, um ein gutes Verhältnis zum Gewicht zu gewährleisten. Eine Drückjagd mit mehreren Jägern kann dieses Fernglas gerade dann besonders seine stärken ausspielen, gehen die anderen Jäger weiter kann einer die Bewegung des Wilds über die gesamte breite weiterverfolgen.
Die Dämmerungszahl bei Ferngläsern
In der Regel werden bei der Jagd Wildtiere ins Visier genommen, die nur während der Dämmerung beobachtet werden können. Jedoch sind die Lichtverhältnisse zu dieser Tageszeit für das bloße Auge alles andere als ideal. Daher ist es unerlässlich, dass ein Jagd-Fernglas besonders lichtstark ist, um Einzelheiten auch während der Dämmerung in den Morgen- oder Abendstunden erkennen zu können.
Die Fähigkeit eines Jagd-Fernglases, Beobachtungen bei Dämmerung durchzuführen, wird durch die sogenannte Dämmerungszahl angegeben. Hierbei handelt es sich um einen standardisierten Wert zur Vergleichbarkeit optischer Geräte hinsichtlich der Erkennbarkeit von Details, insbesondere unter schlechten Lichtverhältnissen. Je größer die Dämmerungszahl ist, desto lichtstärker ist theoretisch das Gerät.
Allerdings sagt die Dämmerungszahl allein nichts über die Qualität des Jagd-Fernglases aus. Ein Fernglas, das beispielsweise 2.000 € kostet, kann dieselbe Dämmerungszahl aufweisen wie ein Fernglas für 200 €, sofern beide die gleiche Vergrößerung und denselben Objektiv-Durchmesser haben. Dieser Parameter kann daher nur bei Ferngläsern aus derselben Serie als Vergleichswert herangezogen werden.
Wichtig zu verstehen ist, dass der Dämmerungswert ein errechneter Wert ist, wichtig zu beachten ist bei der Wahl eines Fernglases, dass der Transmissionswert groß ist, also über >80-90% ist hier ein Wert für ein hochqualitatives Fernglas.
Welche Ausstattung / Funktionen sollte ein Jagd-Fernglas mitbringen?
Ferngläser unterscheiden sich nicht nur in dem Durchmesser, Gewicht und Co., sondern auch in ihrer Ausstattung, welche sie besonders prädestiniert für die Jagd:
- Lotus Effekt, Regen und andere Nässe perlt vom Fernglas ab
- Entfernungsmesser, wie weit ist das Tier von dem Jäger entfern
- Ballistikberechnung, auf welchen Punkt muss das Gewehr korrigiert werden
- Füllung des Fernglases; Ist das Fernglas mit Stickstoff oder Argon befüllt, um ein beschlagen von Innen zu verhindern