
72 | 100 Artenschutz mit Erfolg
aus der Serie 100 Fotos - 100 Geschichten
Foto Koch feiert 100 Jahre und wir erzählen EURE besten Geschichten, denn ohne euch wären wir nicht hier. Die heutige Geschichte kommt von der Umweltschützerin Lana Tannir und sie erzählt von ihrer Reise auf die Insel Helgoland und was sie dort zu sehen bekam!

Die Rückkehr der Kegelrobben
Der Mensch verändert die Welt und hinterlässt überall seine Spuren. Viel zu oft gehen diese Spuren mit einer Zerstörung der Natur und dem Verschwinden von zum Teil ganzen Tierarten einher. Bei all den negativen Nachrichten, die uns täglich erreichen, ist es schön zu sehen, wenn Maßnahmen und Bemühungen erfolgreich sind. Dieses Bild zeigt eine Gruppe von Kegelrobben auf den Sandbänken vor Helgoland. Die Fotografin und Umweltschützerin Lana Tannir nahm dieses bei Ihrer Reise zu dieser Insel auf. Früher wurden Kegelrobben und Seehunde gejagt und die Arten stark gefährdet. Durch das Jagdverbot hat sich die Population aber erholt. Bei den Zählungen 2020 wurden an der deutschen Nordseeküste eine deutliche Zunahme der Tiere ermittelt: 30% im niedersächsischen Wattenmeer, 41 im schleswig-holsteinischen Wattenmeer und 18% auf Helgoland. Coronabedingt konnten die Zählungsflüge nicht zu Ende gebracht werden, so dass man von einer noch größeren Zunahme ausgehen kann. Ein ähnliches Bild bietet sich in der gesamten Ostsee. Nachdem dort früher etwa 100.000 Kegelrobben lebten, ging der Bestand Anfang der 80er Jahre auf etwa 2.500 zurück. „Heute leben an den Küsten der Ostsee dank eines Jagdverbotes und einer besseren Wasserqualität wieder gegen 30.000 Tiere. Experten vermuten sogar, dass die Robben vom Rückgang menschlicher Aktivitäten durch die Pandemiemaßnahmen profitiert haben (weniger Störung und somit bessere Überlebenschancen für Jungtiere). Durch die Zusammenarbeit von Tierschutzorganisation (wie beispielsweise des Jordsand Vereins auf Helgoland) wird zudem sichergestellt, dass Touristen die Tiere in der Wildnis erleben können ohne sie allzu sehr zu beeinträchtigen (z.B. durch einen Sicherheitsabstand und Einschränkung von Menschenmassen auf der Insel Düne).“, schreibt uns Lana. Ähnliche Erfolge gibt es bei den Seehunden und auch die Bestände der Wale erholen sich langsam. Nun sind diese Meeressäuger aber neuen Herausforderungen ausgesetzt, unter anderem dem zunehmendem Plastikmüll in den Meeren. Aber auch an Land sind positive Beispiele zu sehen, wie die Rückkehr des Wolfes nach Deutschland. Diese erfolgreichen Entwicklungen sollten uns Mut machen, um die vielen Probleme anzugehen, die noch nicht behoben sind.
Weitere Infos und Bilder von Lana Tannir findet ihr auf ihrer Webseite, auf ihrem Instagram oder Facebook Kanal.