
Schnappschuss 69: Fotografie mit Farbfilter
Aus dem neuen Schnappschuss: "Orange"
Das Arbeiten mit Sperrfiltern hatte seine Hochphase in der rein analogen Zeit. Durch die große dynamische Reichweite von digitalen Sensoren und vor allem der Möglichkeiten der Bildbearbeitung ist das Thema etwas in Vergessenheit geraten. Doch in Zeiten, in denen KI & Co. immer mehr Einzug halten, besinnen sich viele Fotografen wieder auf die Basics zurück. Diese Farbfilter dienen dem Zweck bestimmte Farben aus einem Bild zu sperren, denn nicht jedes farbige Licht kann durch einen Filter eintreten. So gibt es diese Filter in den verschiedensten Farben, gängig sind die folgenden: Grün, Rot, Orange, Gelb und Blau.
von Markus Igel

Funktionsweise eines Orange-Farbfilters
Ein Orangesperrfilter blockiert blaues Licht und lässt oranges sowie rotes Licht passieren. Dies führt dazu, dass blaue und grüne Objekte auf einem Schwarz-Weiß-Foto dunkler erscheinen, während rote und orange Objekte heller wirken. Der Filter absorbiert das blaue Licht, wodurch der Himmel dunkler und dramatischer erscheint. Der Kontrast zu den Wolken erhöht sich deutlich. Somit ist der Filter besonders spannend für die Landschaftsfotografie.
Schwarz-Weiß-Portraitfotografie
Bei Portraits können Orangefilter verwendet werden, um Hauttöne zu glätten und Hautunreinheiten weniger auffällig zu machen. Rötungen in der Haut werden aufgehellt, wodurch ein weicheres und schmeichelhafteres Bild entsteht.



Schwarz-Weiß-Architekturfotografie
In der Architekturfotografie helfen Orangesperrfilter, die Struktur und Details von Gebäuden zu betonen, insbesondere wenn sie gegen einen blauen Himmel fotografiert werden. Der Kontrast zwischen den Gebäuden und dem Himmel wird verstärkt, wodurch die Architektur hervorgehoben wird.
Infrarotfotografie
Orangesperrfilter finden auch in der Infrarotfotografie Anwendung. Sie blockieren sichtbares Licht und lassen nur infrarotes Licht durch, was zu surrealen und einzigartigen Bildern führt. Vegetation erscheint oft hell, während der Himmel dunkel bleibt.

Orangefilter mal anders
Eigentlich sind Farbfilter nicht für die klassische Farbfotografie gedacht. Aber verboten ist in der Fotografie bekanntlich fast nichts. So lassen sich auch komplett farbige Bilder erzeugen, um kreativ etwas zu spielen.


Fazit zur Fotografie mit Farbfiltern
In der digitalen Welt sind Farbfilter überwiegend nicht mehr notwendig. Die Bildbearbeitung erlaubt jede Farbe einzeln zu regeln. Wer aber gerne analog fotografiert oder nicht bearbeiten mag, kann Farbfilter geschickt einsetzen. Das Ergebnis ist ein besonderer Look aus der Kamera. Wer eine weichere Haut in der Portraitfotografie und einen besonderen Kontrast in der Landschafts- und Architekturfotografie sucht, könnte mit diesen Filtern seine künstlerische Vision effektiv umsetzen.