
Hands On: Sigma 28-45mm f/1.8
Mit dem 18-35mm f/1.8 hat Sigma vor über 10 Jahren ein sehr offenblendiges Zoom-Objektiv auf den Markt gebracht, das bis heute von vielen Foto-, aber insbesondere auch von Videografen genutzt wird. Das für APSC-Sensoren entwickelte Objektiv war einfach einzigartig auf dem Kameramarkt, denn: Kein anderer Hersteller hatte ein so offenblendiges und gleichzeitig scharfes und kompaktes Objektiv. So richtig beliebt wurde die Linse vor allem bei Filmemachern, weshalb man sie bis heute nicht selten auf Kameras von Canon, RED oder Blackmagic sieht.
Dieses Erfolgskonzept führt Sigma jetzt fort: Mit dem neuen 28-45mm f/1.8 DG DN ART, was diesmal allerdings für spiegellose Vollformat-Kameras konzipiert wurde. Wir haben einen ersten Blick auf die neue Linse werfen dürfen und verraten euch in diesem Blogbeitrag, was das Objektiv so besonders macht und für wen es besonders interessant sein könnte.

Größe und Gewicht
Wie bei einem Vollformat-Zoomobjektiv mit einer durchgehenden Offenblende von f/1.8 eigentlich nicht anders zu erwarten, kann man dieses Objektiv nicht unbedingt als kompakt bezeichnen. Dennoch waren wir positiv überrascht, als wir das Objektiv das erste Mal in der Hand halten durften, denn: Auch wenn es mit stolzen 959g Gewicht, bei einer Länge von 15cm und einem Filterdurchmesser von 82mm nun wirklich nicht klein und leicht ist; bei einem Objektiv mit einer derartigen Offenblende und 18 Linsenelementen ist das immer noch im Rahmen.
Funktionalität und Bildqualität
Bei seinem neuen 28-45 hat Sigma auch wieder einen Innenzoom verbaut, was vor allem Filmemacher glücklich macht. Hierdurch kann das Objektiv zwar auch auf einem Gimbal verwendet werden, allerdings geht das trotzdem mit einer ordentlichen Gewichtsverlagerung beim Zoomen einher - starke Motoren braucht der Gimbal daher also trotzdem.
Doch kommen wir mal zur optischen Qualität: Die durchgehende Offenblende verleiht dem Bild einfach einen angenehm weichen Look - und zwar ohne die Bildschärfe zu beeinflussen. Außerdem ist der Look relativ clean und natürlich, was dir die Flexibilität einräumt, das Bild durch Filter oder in der Nachbearbeitung so zu verändern, wie es zur Szene passt.
Dieser wirklich enorme Vorteil, gepaart mit dem Zoombereich macht das Objektiv zu einer super Wahl für Filmemacher, für die ein häufiger Objektivwechsel einfach nicht infrage kommt, z. B. im Dokumentarbereich.

Fokus on Film?
Dass dieses Objektiv vor allem für Filmemacher entwickelt wurde, merkt man auch dem Design deutlich an: Sowohl der Zoom- als auch der Fokusring lassen sich angenehm bedienen. Der Focus Throw ist extrem weit, was etwas mehr Kurbelei zur Folge hat, aber auch sehr weiche Fokusverläufe ermöglicht. Wer eine Panasonic-Kamera nutzt, kann den Fokusring auch zwischen linear und non-linear umstellen.
Auch der Blendenring ist perfekt fürs Filmen geeignet: Declickt lässt sich die Blende stufenlos und extrem weich verstellen.
Zusätzlich hat Sigma beim neuen 28-45mm noch zwei, individuell belegbare Knöpfe verbaut, was super nützlich ist, um verschiedene Funktionen schnell ansteuern zu können.
Und wo wir gerade beim Fokus sind: Die Naheinstellgrenze dieses Objektivs hat Sigma auf 30cm reduzieren können; zumindest gilt das für den Weitwinkel. Da das Objektiv nicht parfokal ist, verschiebt sich der Fokus beim Zoomen minimal, was im Nahbereich dann natürlich auffällt.
Der Autofokus ist allerdings optimal! Im Videomodus haben wir hier einen schnellen und vor allem präzisen Fokus-Übergang über den gesamten Brennweitenbereich. Gleichzeitig ist das Focus-Breathing minimal.


Sigma AF 28-45mm f/1,8 DG DN ART
- Vollformat-Zoom für spiegellose Systemkameras
- durchgehende Lichtstärke von f/1.8
- 18 Elemente in 15 Gruppen
- Innenzoom-Mechanismus
- verfügbare Anschlüsse für: L-Mount & Sony FE-Mount
Fazit
Alles in allem ist Sigmas neues 28-45mm f/1,8 DG DN Art vor allem ein super Allrounder für Filmemacher. Allerdings kommt das neue Objektiv trotzdem noch im gewohnten "Foto-Objektiv"-Design daher und ist so eben nicht nur für Videographen, sondern auch für Fotografen interessant. So könnte die Offenblende z. B. auch für den einen oder anderen Astrofotografen super interessant sein.