
Was Fotografen bei der Wahl des Druckerpapiers beachten sollten
Wer seine eigenen Bilder zuhause drucken möchte, sollte einige Dinge beachten. Nicht nur die richtigen Farbprofile spielen eine Rolle, sondern auch die Trocknungszeiten der jeweiligen Papiere. Darüber hinaus solltest du dir auch überlegen, welche Wirkung du mit dem Papier, auf denen die Bilder gedruckt werden, erzielen möchtest.
Inhaltsverzeichnis
Nicht jedes Papier ist mit jedem Drucker kompatibel
Papiere sind nicht nur unterschiedlich schwer und dick, sondern können auch für verschiedene Druckertypen optimiert sein. Ein Papier kann so für Inkjet oder aber Laserdruck optimiert sein. Verwendet man das falsche Papier, kann man ein vermindertes Druckergebnis erhalten, welches qualitativ nicht dem Optimum dessen entspricht, was es erreichen könnte.
Viele hochwertige Papiere sind meist für den Inkjet Drucker optimiert, denn diese Drucker haben meist feinere Farbabstufungen, wodurch die Farbwiedergabe wesentlich verbessert wird.
Grammatur von Papier und Haptik
Fotopapiere sind meist dicker als klassische Druckerpapiere. Der Unterschied im Gewicht macht sich vor allem bei der Stabilität der Papiere bemerkbar. Schweres Papier zwischen 250-300g/m² fühlt sich wesentlich hochwertiger und schwerer an,dünnere Papiere hingegen (zwischen 180-200g/m²), die für die meisten Fotoabzüge und Co. verwendet werden, sind eher flexibler und auch im Kaufpreis günstiger.
Fineart Papiere sind meist gewichtstechnisch im höheren Bereich angesiedelt und ähneln eher einer Pappe. Hier können die Papiere leicht unterschiedliche haptische Eigenschaften haben. Die verschiedenen Fasern des Papiers können so auch einen Einfluss auf die Wirkung und Wiedergabe der Farben haben. So kann ein Fotopapier auch unterschiedlich gut für Schwarzweiß- und Farbdrucke geeignet sein.
Fineart Papiere zeichnen sich zum Beispiel auch gerne dadurch aus, dass ihre verwendeten Materialien keine klassischen Cellolosefasern sind, sondern es sich dabeibeispielsweise um Baumwolle handelt.

Einfluss der Papieroberfläche auf die Farbwiedergabe
Eines der wichtigsten Entscheidungskriterien ist die Wahl einer Papieroberfläche: Diese kann Glossy, Satin, Pearl oder Matt sein.
Ein Glossy-Papier (Hochglanz) ist gerade dann die richtige Wahl, wenn man Kontraste und Sättigungen verstärken möchte, was gerade in der Landschaftsfotografie spannend sein kann. Auch verstärkt ein Hochglanz-Papier den Eindruck von Schärfe. Ein Nachteil von dieser Papieroberfläche liegt in der Anfälligkeit für Reflexionen.
Satin Papiere zeichnet sich insbesondere durch weniger Reflexionen aus, was auch für weichere Farbverläufe und eine natürlicher wirkende Darstellung sorgt, die aber dennoch noch farbintensiv wirkt. Gerade in Bezug auf Hauttöne ist ein Satin Papier eine gute Wahl für Portraits, aber auch für Kunstdrucke.
Pearl Papiere (Perlmutt-Effekt / Premium-Satin) zeichnen sich neben einer feinen Struktur dadurch aus, dass sie einen leichten Glanz, aber im Vergleich zu Satin Papier einen etwas stärkeren Kontrast aufweisen. Hierdurch wird dem Bild mehr Tiefe verliehen. Farben wirken dabei meist sehr edel und hochwertig, ohne dabei zu starke Reflexionen zu verursachen.
Zu guter Letzt: Mattes Papier. Dieses Papier ist besonders gut für Schwarzweiß-Fotos und Bilder mit feinen Details geeignet. Somit ist es auch für Fotobücher und Kunstdrucke spannend, da es reflexionsfrei ist und eine angenehme Haptik bietet. Da es dementsprechend weniger intensiv in der Farbwiedergabe ist, weißt es schwächere Kontraste auf.

Trocknungszeiten beachten, um ein Verschmieren zu verhindern
Jedes Papier hat seine individuelle Saugfähigkeit, von der auch die Zeit abhängt, bis ein Druck getrocknet ist. Gerade Glossy-Papier ist durch seinen Glanz ein Papier, das eine sehr lange Trocknungszeit vorweist, da die Poren des Papiers durch eine Beschichtung eher verschlossen sind und die Farbe dementsprechend schlechter trocknet. In dieser Zeit dürfen die Drucke im besten Fall nicht angefasst werden, sonst verschmieren die Farben und Fingerabdrücke setzen sich im Druck fest. Satin-Papiere trocknen schneller und sind daher weniger anfälliger für Fingerabdrücke.
Langlebigkeit der Bilder mit verschiedenen Papiertypen
Wer seine Bilder druckt, dem sollte bewusst sein, dass Licht der größte Feind eines jeden Bildes ist. Dies gilt für Fotos wie auch für Gemälde. Dabei spielt neben dem Druck und den verwendeten Farben auch der Bilderrahmen eine wichtige Rolle, da verschiedene Bilderrahmengläser eine unterschiedliche UV-Resistenz haben. Dies ist mit einem UV-Filter vergleichbar. Ein günstiger UV-Filter schadet nicht nur der Schärfe eines Bildes, sondern reduziert auch das Spektrum an Farben, welches vom Auge aufgenommen werden kann. Denn erst durch das Licht, das von dem Bild in unser Auge reflektiert, nehmen wir die Farben des Bildes wahr. Dementsprechend kann das Glas des Bilderrahmens auch farbverändernd wirken.
Doch gerade hochwertige Papiere sind mit einer UV-Schutzbeschichtung erhältlich, die einen Grundschutz für die Lichtbeständigkeit der Farben nach dem Drucken gewährleisten. Doch über die Jahre kann ein Papier durch das Ausdampfen von Säuren noch weitaus mehr seine Farbe verändern. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass es sich um ein säurefreies Papier handelt.
Einige Papiere weisen auch in einem gewissen Rahmen eine Wasserfestigkeit auf. Dazu gehören einige Glossy- und Satin-Papiere.

5 Tipps zur Lagerung von Bildern
Nachfolgend geben wir dir noch fünf wichtige Tipps, die du bei der Lagerung von hochwertigen Drucken beachten solltest.
1. Direkte Sonneneinstrahlung vermeiden
- UV-Strahlen lassen Farben verblassen und können das Papier spröde machen.
- Lagere Fotos in Alben, Schubladen oder in lichtgeschützten Rahmen mit UV-Schutzglas.
2. Luftfeuchtigkeit kontrollieren
- Feuchtigkeit kann Papier wellen, vergilben oder sogar Schimmelbildung fördern.
- Ideal ist eine Luftfeuchtigkeit zwischen 30–50 %.
- Lagere Fotos nicht in Kellern oder Badezimmern.
3. Säurefreie Materialien verwenden
- Viele herkömmliche Alben und Rahmen enthalten Säuren, die Fotos mit der Zeit beschädigen.
- Verwende säurefreies Fotopapier, Passepartouts und Archivboxen, um chemische Reaktionen zu vermeiden.
4. Kontakt mit Händen minimieren
- Fingerabdrücke und Hautfette können die Oberfläche der Fotos dauerhaft beschädigen.
- Beim Handling am besten Baumwollhandschuhe tragen oder nur an den Rändern anfassen.
5. Fotos flach und geschützt aufbewahren
- Falls Fotos nicht gerahmt werden, bewahre sie liegend in einer stabilen Archivbox auf.
- Verwende zwischen den Fotos Trennblätter, um Verkleben und Druckstellen zu vermeiden.
Fazit
Das richtige Druckerpapier findet sich oft nur durch Ausprobieren. Denn Vieles ist Geschmackssache und hängt auch vom Einsatzbereich ab. Doch was es zu beachten gibt, konnten wir dir hoffentlich mit diesem Ratgeber etwas näherbringen. Wichtig ist auch, beim Druck die richtigen Farbprofile der jeweiligen Papierhersteller zu verwenden, um ein optimales Bildergebnis zu erzielen.