Ratgeber für die Mond Fotografie
Um unseren Erdnahen Himmelstrabanten gibt es nicht nur einige Mythen und Erzählungen aus den vergangenen Jahren, nein er ist auch mehr denn je im Fokus der Astronomen, Wissenschaftler und Co. Wir wollen dir in diesem Beitrag einmal die besten Tipps zum Equipment und den Einstellungen für das perfekte Foto vom Mond.
Mondphasen
Es gibt acht Mondphasen, in denen man den Stand des Mondes feststellen / festhalten kann, die für jeden Fotografen interessant sein können, denn so lässt sich das perfekte Foto am besten Planen mithilfe von Apps wie LunaScolCal Mobile lässt sich der Stand der Sonne und des Mondes steuern und so auch das finale Foto sehr gut vorher planen.
Der Mond lässt sich besonders detailreich und dramatisch 6 Tage nach dem Vollmond aufnehmen, also plane vielleicht dein nächstes Mondfoto in genau diesem Zeitraum.
Welche Mondereignisse gibt es?
- Supermond / Erntemond
- Partielle Mondfinsternis
- Neumond
- Vollmond
- Super Neumond
- Minimond
- Erdschein-Nächte (Da Vinci Glow)
- Halbschattenfinsternis
- partielle Kernschattenfinsternis
- Totale Kernschattenfinsternis / Blutmond
Die Einstellungen zum Fotografieren vom Mond
Wer den Mond perfekt ablichten möchte, der kann sich an den nachfolgenden Einstellungen orientieren, diese richten sich nicht nur an Vollformat Nutzer, sondern können auch von APS-C & MFT Fotografen verwendet werden:
- Manueller Modus
- Punkt/Spotmessung
- ISO 100
- Belichtungszeit zw. 1/20s - 1/120s
- Über 200mm Brennweite
- Bildqualität auf RAW
- Selbstauslöser auf 2 Sekunden
Wer ein 70-200 verwendet und einen Telekonverter besitzt, kann mit diesem seine Brennweite erhöhen und verliert zwar etwas Lichtstärke, welche aber nicht zu stark ins Gewicht fällt, wenn man betrachtet bei welcher Blende die meisten Aufnahmen (2,8 / 4 / 5,6 / 8 / 11) getätigt werden, verfügt die verwendete Kamera mehr als 24 Megapixel, dann lässt sich die Aufnahme im Nachhinein noch sehr gut beschneiden ohne einen Detailverlust. An der Stelle verweisen wir an unseren Kamera Basic Artikel zu Megapixeln.
Die Belichtungszeit hängt stark von der jeweiligen Mondphase ab. Grundsätzlich sollte man eher etwas unterbelichten, das der Mond das Licht der Sonne bekanntermaßen reflektiert kommt es sehr schnell zu einer Überbelichtung, wenn man nicht die Punkt/Spotmessung verwendet, denn die Umgebung ist sehr viel dunkler, als das angepeilte Objekt.
Die ISO sollte sich im unteren Bereich befinden, also zwischen 100-200, denn ansonsten gehen viele Details verloren, was durch verschiedene Faktoren beeinflusst wird. Auch die Temperatur kann durch das Flimmern zu einem Verlust von Details in Aufnahmen führen.
ISO Tipp für verschiedene Mondphasen
- Vollmond - ISO 100
- Halbmond - ISO 200
- Viertel Mond - ISO 400
- Mondsichel - ISO 800
Mit der Spiegelreflexkamera
Besonderheit des Spiegelreflexsystems zur Systemkamera ist der Spiegel, dieser sollte in der Astrofotografie immer auf „Spiegelvorauslösung“ stehen. Denn so wird die Erschütterung des Spiegels in der Aufnahme minimiert.
Die größten Probleme beim Fotografieren des Monds
- Verwacklungen durch Wind
- Stativ mit zu hoher Belastung, dass sich der Stativkopf absenkt
- Automatikmodus eingeschaltet
- Belichtungszeit zulange eingestellt
Landschaft mit Mond fotografieren
Die schwierigste Herausforderung ist die Landschaftsfotografie, du kannst hier nicht gewinnen, der Mond ist entweder korrekt belichtet oder die Landschaft, in den frühen Abendstunden mit Restlicht der untergehenden Sonne hast du hier evtl. eine Chance, dass die Bilder eine sehr schöne Dynamik und Farbstimmung bekommen.
Unser Tipp ist hier, eine HDR-Aufnahme zu machen mit zwei oder mehr Aufnahmen, hier sollte man dann einmal die Landschaft richtig belichten und den Mond.
Super Detailreiche Mondaufnahmen
Das Zauberwort ist: „Stacking“, denn wer mehrere Aufnahmen zusammenfügt, der erhält am Ende ein schärferes Bild, das können einige Kameras mittlerweile direkt in der Kamera, doch bietet es sich an, diese mit der Bildbearbeitungssoftware durchzuführen und zu finalisieren. Durch das Stacking bekommt die finale Aufnahme mehr Megapixel, durch jede Aufnahme, das kann auch zu einem höheren Datenvolumen und Rechenaufwand für den Computer sorgen. Für das Stacking empfiehlt es sich ein Stativ zu verwenden und 5-10 Aufnahmen zu tätigen, um eine maximale Auflösung zu erhalten.
Das Equipment zum Fotografieren vom Mond
Es bedarf nicht sonderlich viel, außer einer Kamera, einem Teleobjektiv / Megazoom mit 200mm oder mehr, mit einer guten Offenblende unter Blende 4. Doch kann man gerade mit einer Systemkamera immer mehr auf ein Stativ verzichten, was bei Spiegelreflexkameras noch undenkbar gewesen ist. Dank des IBIS können 6 und mehr Blenden stabilisiert werden, dennoch ist ein Stativ eine sichere Alternative für ein verwacklungsfreies Foto. Weiteres optionale Filter wären hier maximal ein Astroklar-Filter / Nachtfilter / Skyfilter und zum Experimentieren einen Mistfilter.
Lichtverschmutzung ist aber eher weniger ein Thema, dies zeigen wir euch mit einem Foto, dass einer unserer Ladenkollegen vor dem Ladengeschäft in der Düsseldorfer Innenstadt aufgenommen hat, aus der Hand.
Vorteil / Nachteil von Kameras mit Cropfaktor
Wer eine MFT oder APS-C Kamera verwendet, der profitiert von der Verlängerung der Brennweite durch den Cropfaktor bei APS-C von 1,5 oder 1,6 und bei MFT Kameras von mal 2. Damit variieren auch maximal möglichen Belichtungszeiten.
Einziger „Nachteil“ eines kleineren Sensors ist die Lichtmenge, die das System aufnimmt, doch kann es eben gerade bei Aufnahmen von hellen Objekten eher als ein Vorteil gesehen werden, denn so sind andere Belichtungszeiten möglich.
„Software Tricks“ verwenden an kleineren Kameras wie der Fujifilm X-T5, wie vorher erwähnt haben unsere Kollegen aus dem Laden eine Aufnahme erstellt in der Shadowstraße, also bei starker Lichtverschmutzung und dem Digitalen Telekonverter x2 und aus der Hand ohne ein Stativ zu verwenden wurde die Aufnahme getätigt und hat keine Bildbearbeitung gesehen. Das Bild ist eine 11 Megapixel JPEG Aufnahme aus der Kamera!
Die Nachbearbeitung der Mondaufnahmen
In einem RAW Entwicklungstool deiner Wahl kannst du das Foto im Anschluss noch fertig entwickeln und mit Hilfe von Silhouetten kannst du den Mond dann noch etwas in der Belichtung korrigieren.
Wichtig in der Nachbearbeitung ist der Lichterregler, Weiß- und Schwarzpunkt, mit diesen steuerst du die Belichtung am besten und damit der Mond nicht nur Grau bleibt, regulierst du mit dem Weißpunktregler und mit dem Schwarzpunkt steigerst du etwas sachte den Kontrast.
Nutze für den Weißabgleich die Punktmessung mit der Pipette (Lightroom) um den Weißpunkt zu korrigieren, man kann dazu am besten einen mittigen Punkt im Mond nutzen, aber auch hier ist der Kreativität keine Grenze gesetzt.
Fazit
Es muss nicht immer Vollformat sein! Wir wollten in dem Beitrag euch zeigen, wie sich tolle Aufnahmen von unserem Erdtrabanten schnell und einfach realisieren lassen. Hauptsächlich bedarf es eines langen Teleobjektives und etwas Geduld, mit unseren Einstellungstipps solltest du schnell tolle Aufnahmen vom Mond machen können.