Patrick Scholz für Olympus | Social Cycling - Ein Radreiseabenteuer um die halbe Welt
im Rahmen unserer Online Fototage
Patrick Scholz ist professioneller Fotograf, Vortragsreferent und Olympus Visionary aus Süddeutschland. Neben seiner Arbeit als Reisefotograf ist er in der kreativen Produktfotografie tätig. Die Idee hinter „Social Cycling“ war es, die Welt auf dem Fahrrad zu erkunden, Abenteuer zu erleben, die Reise fotografisch zu dokumentieren und im selben Zuge soziale Projekte zu unterstützen. Um das Konzept und die Idee etwas greifbarer zu machen, muss ich jedoch ein klein wenig weiter ausholen.
Social Cycling - was ist das denn?
Die Idee hinter „Social Cycling“ war es, die Welt auf dem Fahrrad zu erkunden, Abenteuer zu erleben, die Reise fotografisch zu dokumentieren und im selben Zuge soziale Projekte zu unterstützen. Um das Konzept und die Idee etwas greifbarer zu machen, muss ich jedoch ein klein wenig weiter ausholen. So beginnt dieser Blog nicht im Jahr 2015 als ich auf mein Fahrrad steige, sondern bereits im Jahr 2011, als ich als Fotograf in Kenia gearbeitet habe. Während meiner Zeit in Kenia habe ich das „Barnabas Children Center“, ein Schul- und Waisenhausprojekt in der Nähe von Mombasa kennengelernt und beschlossen, dieses zu unterstützen. Zurück in Deutschland habe ich meine ersten Live-Multivisionsvorträge über meine Zeit in Kenia gehalten und konnte das Projekt auf diese Weise immer weiter fördern. Durch die intensive Arbeit der großartigen Helfer vor Ort ist das ‚Barnabas‘ nicht nur stetig gewachsen, sondern es sind viele intensive Freundschaften entstanden, aus denen ich wahnsinnig viel für mein eigenes Leben lernen konnte. All die positiven und negativen Eindrücke aus meiner Zeit in Kenia haben mich inspiriert die Welt zu erkunden. Die vielen Privilegien, die mir das Reisen ermöglichen, wollte ich jedoch auch nutzen, um etwas an die Menschen der bereisten Länder zurück zu geben.
OM SYSTEM M.Zuiko AF 40-150mm f/2,8 Pro ED Micro Four Thirds schwarz
Mit Olympus um die Welt
Wenige Wochen bevor ich zu meiner Reise aufbrechen will, lerne ich zufällig Manu kennen, der ebenfalls plant die Welt mit dem Fahrrad zu erkunden. Wie sich herausstellt, haben wir uns den gleichen Abreisetag gesetzt, wollen in die gleiche Richtung fahren und wohnen gerade einmal sieben Kilometer voneinander entfernt. So beschließen wir, spontan gemeinsam zu starten. Um nicht zwingend auf den anderen angewiesen zu sein, packen wir jedoch komplett unabhängig voneinander – wir kennen uns ja bisher kaum und wissen nicht ob wir den 24/7 Alltag miteinander aushalten. So steige ich im August 2015 am Bodensee in Süddeutschland zum ersten Mal in meinem Leben auf ein voll beladenes Reiserad, ohne zu ahnen, dass mich diese Reise innerhalb von zwei Jahren bis nach Indonesien führen sollte. Eine der wichtigsten Entscheidungen in der Vorbereitung dieser Reise war für mich als Fotograf eindeutig die Wahl der richtigen Kameraausrüstung. Das Equipment sollte möglichst kompakt, leicht, stoß-, staub- und spritzwassergeschützt sein und dabei höchste Bildqualität liefern. All diese Kriterien kompromisslos zu bedienen hat nur das Olympus System geschafft. Deshalb habe ich mich für die Olympus OM-D E-M5 Mark II mit dem 7-14mm, dem 12-40mm und dem 40-150mm aus der M.Zuiko PRO Serie entschieden.Das gesamte Equipment ist bis heute in meinem täglichen Gebrauch und rückblickend kann ich sagen – ich hätte keine bessere Entscheidung treffen können.
Radreisen
Wie oben erwähnt, bin ich zuvor noch nie mit einem voll beladenen Fahrrad gefahren – ich hatte absolut keine Erfahrung in punkto Radreisen. So bin ich völlig überladen mit einem Gesamtgewicht von 85kg (Fahrrad und Gepäck) gestartet. Auch körperlich hatte ich mich nicht auf die Reise vorbereitet – dies spielte jedoch glücklicherweise keine Rolle, da ich Zeit hatte. Die nötige Fitness habe ich also einfach unterwegs aufgebaut. Nach und nach habe ich gelernt, was ich von meinem vielen Gepäck wirklich benötige und was nicht. So konnte ich während der beiden Jahre rund 20 kg Gepäck aussortieren. Es ist erstaunlich, wie wenig man tatsächlich benötigt. Je weniger man bei sich hat, desto leichter, flexibler und freier wird man. Alles was man besitzt, muss man auch tragen. Eine Erkenntnis, die sich wunderbar auf das gesamte Leben übertragen lässt.
Quer durch die Welt
Von Deutschland geht es zunächst entlang der Mittelmeerküste nach Albanien, wo wir den großartigen Musiker Ilirian Pema kennenlernen. Ilirian lebt meist in seinem Zelt oder bei Freunden und besitzt kaum mehr als seine Gitarre. Mit Straßenmusik verdient er sich seinen Lebensunterhalt, hatte bisher jedoch nie die Möglichkeit seine Songs aufzunehmen und eine CD zu produzieren.Als Manu und ich seiner Musik lauschen sind wir uns sofort einig: Hier soll unser erstes soziales Projekt entstehen.Mit dem Olympus LS-14, einem mobilen Audiorecorder, nehmen wir ein wunderschönes, stimmungsvolles Album mit Ilirian auf. Wir erstellen ein CD Cover und stellen ihm alle Daten zur Vervielfältigung zur Verfügung, damit er sein Einkommen etwas aufbessern kann. Im Gegenzug gestattet Ilirian uns, seine CD ebenfalls zu verkaufen. Das Geld, welches wir damit einnehmen fließt jedoch zu 100% in die Unterstützung des Barnabas Children Center in Kenia. Auf diesem Weg konnte bereits nach wenigen Wochen auf Reise ein Straßenmusiker aus Albanien Musikinstrumente für die Schule in Kenia finanzieren. Für uns war dies ein wunderschönes Zeichen, dass wirklich jeder Mensch die Möglichkeit hat, etwas zu geben und die Welt zu einem besseren Ort zu machen.
Die Reise geht weiter
Anschließend reisen wir weiter über Griechenland in die Türkei. Hier haben wir eine Winterpause in einem Sportklettergebiet eingelegt, während der ein weiteres Musik-Album zu Gunsten des Barnabas Children Center mit dem australischen Musiker Gerard McArtney entstanden ist. Im März geht es für uns dann weiter nach Georgien, Armenien und anschließend in den Iran.Ich werde oft gefragt, welches das schönste Land meiner Reise war. Eine Frage, die sich so einfach nicht beantworten lässt. Jedes Land ist einzigartig – man kann die Wüsten Irans nicht mit den Regenwäldern Chinas oder dem Hochgebirge Tadschikistans vergleichen. Kurz – es gibt kein Lieblingsland. Aber es gibt Länder, in denen mich bestimmte Aspekte sehr fasziniert haben. Im Iran war dies zweifelslos die grenzenlose Gastfreundschaft. Kaum überqueren wir die Grenze, halten vorbeifahrende Autos, deren Insassen uns herzlich in ihrem Land willkommen heißen. Alle sind der Annahme, dass wir als Radfahrer sicher wahnsinnig hungrig sein müssen, womit sie auch gar nicht so falsch liegen. So werden uns aus den Autofenstern tütenweise Lebensmittel und Snacks gereicht – nach wenigen Kilometern sind unsere Radtaschen dermaßen überfüllt, dass wir uns kaum noch auf der Straße halten können.
Wilde Abenteuer
Da wir für Turkmenistan kein Visum bekommen, ein Weg drum herum sehr zeitintensiv wäre und wir noch vor dem Winter das Pamir Gebirge bezwingen wollen, steigen wir in Teheran ins Flugzeug, um kurz darauf in Duschanbe in Tadschikistan zu landen.Von Duschanbe geht es weiter über den Pamir Highway, die zweit höchst gelegene Fernstraße unserer Erde, welche uns mit 4655m auch an den höchstgelegenen Punkt unserer Reise auf dem Ak Baital Pass führen sollte.Das Pamir Gebirge verlangt nicht nur mir physisch viel ab, sondern auch meine Kameraausrüstung muss hier ihre Robustheit beweisen. Nach wochenlangem wildem Geschottel auf meinem ungefederten Fahrrad und den endlosen Schotterpisten, Hagel, Kälte und Sandstürmen fällt mir zu allem Überfluss auch noch eins der Objektive aus der Tasche und holpert einen steilen Schutthang hinab, bedrohlich nahe auf das Ufer eines Flusses zu.Als ich es nach langem Suchen wiederfinde, stelle ich erfreut fest, dass das Objektiv auch diese Feuerprobe unbeschadet überstandet hat.
Von China nach Vietnam
Als wir den Pamir Highway hinter uns lassen, geht es weiter über Kirgisistan und Kasachstan nach China. Drei Monate verbringen wir in dem wahnsinnig großen und abwechslungsreichen Land. Die Sprachbarriere im geschriebenen wie gesprochenen Wort hat mich noch nie vor eine so große Herausforderung gestellt. Die Distanzen sind weiter und die Städte größer als wir es bisher gewohnt sind. Dennoch fühlen wir uns schon bald wohl in dem für uns neuen Land und genießen die kulinarische Vielfalt, die atemberaubende Natur und die vielen, für uns oft skurrilen Besonderheiten Chinas. Während unserer Zeit in China haben wir zum ersten Mal auf der Reise richtig schlechtes Wetter. Im Inland setzt sich ein riesiges Tief fest. So werden wir ungewollt mit 3 Wochen Dauerregen bei durchschnittlich 12°C konfrontiert. Auf dem Fahrrad dauert es etwa zwei Tage bis jegliches Gepäck nass ist. Wir kriechen abends in unsere nassen Schlafsäcke, nur um morgens wieder in die nassen Klamotten zu schlüpfen. So kann die Kameraausrüstung in China noch ihre Wasser-Standhaftigkeit beweisen. Auch bei drei Wochen täglichem Einsatz in höchster Luftfeuchtigkeit und Dauerregen und einer immer feuchten Kameratasche hat sie mich keinen Moment im Stich gelassen! Von China reisen wir weiter nach Vietnam. Inzwischen sind wir rund anderthalb Jahre unterwegs. Manu entscheidet sich, von Vietnam vorerst nach Deutschland zurückzukehren, um all die Eindrücke der intensiven Zeit sacken zu lassen und Pläne für neue Abenteuer zu schmieden. Auch ich sehne mich zu diesem Zeitpunkt nach Veränderung in meinem Reisealltag und entscheide mich, meine Reise motorisiert fortzusetzen. So steige ich kurzerhand von meinem Fahrrad auf ein Motorrad um und erkunde Vietnam innerhalb drei Monaten ausgiebig, bevor ich nach Indonesien weiterreise. Freunde von mir haben auf Nias, einer kleinen Insel vor Sumatra, geholfen, das Hilfsprojekt Villa Warna Warni aufzubauen. Hier leben einige Kinder aus sehr armen Familien der Insel, um Zugang zur Schule und ausreichend Lebensmitteln zu erhalten. Für mich ist dies der perfekte Ort, um die letzten Monate meiner Reise zu verbringen. Nachdem ich so lange Zeit immer der Durchreisende war, genieße ich es sehr lange Zeit an einem Ort zu bleiben, intensivere Freundschaften aufbauen zu können und tiefer einzutauchen in das Leben, das mich umgibt.
Weitere Informationen
Zurück in Deutschland ist aus meiner Reise ein bildgewaltiger Multivisionsvortrag entstanden, welcher bereits tausende Besucher begeistert hat. Mit im Fokus meiner Arbeit steht dabei immer das Barnabas Children Center in Kenia. Durch meinen Vortrag „Social Cycling – ein Radreiseabenteuer um die halbe Welt“ konnten so bereits viele verschiedene Projekte am Barnabas Children Center finanziert werden.
Weitere Informationen zu meiner Reise, den sozialen Projekten sowie aktuellen Vortragsterminen und einen Einblick in meine Arbeit findet ihr unter meiner Webseite, auf Facebook und auf Instagram.