Sony Alpha 7 III - Die beste Einsteiger Vollformatkamera?
Die Sony Alpha 7 III ist ein echtes Allround Beast! In diesem Artikel soll es weniger um trockene technische Daten und Labortests der Bildqualität gehen, sondern vielmehr um meine persönlichen Highlights, denn ich hatte die Kamera ein Wochenende im Einsatz.
Bedienung & Haptik:
Zuerst einmal muss ich gestehen, dass ich die Alpha 7 R III vor einem Monat bei einem Städteurlaub dabeihatte und von der Handhabung mehr als begeistert war.
Im Vergleich zur vorherigen Generation - also der Alpha 7 II, S II und der R II - hat sich an der Bedienoberfläche einiges geändert. Neu dazugekommen sind in der dritten Generation ein Joystick, um das Fokusmessfeld anzupassen und schneller im Menü zu navigieren und ein neues Rad auf der Rückseite, dass sich bei der A7 III deutlich wertiger anfühlt als beim Vorgängermodell. Insgesamt haben die Knöpfe und das neue Drehrad einen verbesserten, angenehmeren Druckpunkt und eine verbesserte Haptik. Für Filmer ist außerdem spannend, dass der Record Button sich jetzt auf der Vorderseite - rechts neben dem Sucher - befindet. Dort ist er mit dem Daumen schnell erreichbar. Für mich sehr praktisch, denn ich wechsle häufig zwischen Foto und Video.
In der Praxis sieht das bei mir dann so aus: Ich stelle die Kamera durch den Sucher im M oder A Modus ein, mache Fotos mit dem Auslöser und Videos mit dem Record Button. So kann ich eine ähnliche Szene sowohl als Foto als auch als Video festhalten.
Autofokus & Augentracking:
Die Autofokus Möglichkeiten sind einfach der Wahnsinn und werden jeden DSLR Fotografen begeistern.
Die Sony Alpha 7 III arbeitet mit 693 Autofokus Messfeldern, die bis an den Rand gehen. Mit meiner DSLR musste ich beim Fotografieren häufig den Fokus ziehen, also beispielsweise bei Portraits erst auf das Auge fokussieren und dann den Bildausschnitt wählen. Diese Methode ist bei einer Offenblende sehr fehleranfällig. Abgesehen davon, dass man sich dank des Augenautofokus sowieso keine Gedanken mehr um den Fokus bei Portraits machen muss, sind die vielen Messfelder eine echte Hilfe. Objekte werden bis an den Rand verfolgt! Eine Demonstration wie schnell das funktioniert findet ihr auch in unserem Video. Achtung! Technischer Zusatz zum Autofokus: Von den 693 Messfeldern sind 425 Kontrastdetektions-Autofokuspunkte. Die restlichen Messpunkte sind Phasendetektions-Autofokuspunkte, die sich lediglich am Bildrand befinden. Das bedeutet: Kontrastautofokus funktioniert viel besser als Phasenautofokus. Besonders sichtbar wird dieses Problem in dunklen Umgebungen. Bei Low Light Aufnahmen sollte man also darauf achten hauptsächlich die mittleren Messfelder auszuwählen und nicht die Messfelder am äußersten Rand.
Für die Landschaftsfotografen eher unwichtig - für alle anderen umso mehr: Der Augenautofokus! Wie vorhin schon kurz angesprochen ist der Augenautofokus mein persönliches Highlight der dritten Generation der Alpha 7. Besonders für People Fotografen ist diese Funktion spannend. Bei Aktivierung des Augenautofokus wird automatisch das vordere Auge scharfgestellt. Ich persönlich nutze diese Funktion sehr gerne, da ich beim Auslösen nichtmehr zwingend durch den Sucher schauen muss. So kann ich mich mehr auf die Person vor der Kamera konzentrieren. Sehr praktisch ist diese Funktion - in Verbindung mit der geräuschlosen Aufnahme - auch für die Streetfotografie, da ich unauffälliger Fotografieren kann und die Bilder authentischer werden. Im Praxistest hat sich der Autofokus solide geschlagen! Bei Tag gab es kaum unscharfe Fotos und der Autofokus stellte fast immer scharf was ich wollte. Bei extremen offenblendigen Gegenlichtsituationen kann aber auch dieser Autofokus nicht immer mithalten. Die A7 III ist eine erstklassige Kamera, aber kein Garant für scharfe Bilder. Es braucht etwas Zeit sich an sämtliche Einstellungen zu gewöhnen und jede Fokusoption im richtigen Moment einzusetzen, sonst besteht die Gefahr, dass die Kamera etwas anderes scharfstellt. Bei schnell bewegten Objekten spielt die Verschlusszeit eine wichtige Rolle, ich habe mich leider zu häufig auf den A Modus verlassen. (Blende vorgegeben, automatische Verschlusszeit, automatischer ISO)
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Akkulaufzeit der Sony Alpha 7 III:
Die neue Generation der Sony Alpha 7 Serie hat einen neuen Akku bekommen. Ich habe vorher schon mit der RII und SII gearbeitet und da war der Akku eine große Schwäche! Ich hatte die 7 R III eine Woche in New York dabei und war sehr überrascht von der neuen Akkugeneration mit der ich durch den ganzen Tag kam. Die Sony Alpha 7 III hat den gleichen Akku verbaut und wodurch die Akkulaufzeit, im Vergleich zu den Vorgängermodellen, enorm verlängert wurde!
Kleiner Tipp falls der Akku unterwegs doch leer geht und ihr keinen Ersatzakku dabeihabt. Ihr könnt die Kamera auch über den USB-C-Port - mit einer Powerbank - aufladen. Auch gut zu wissen ist, dass sich im Lieferumfang der Alpha 7 III kein Ladegerät befindet und der Akku standardmäßig in der Kamera geladen wird. Für alle, die noch nicht so vertraut mit dem Sony Alpha System sind hier noch ein paar Basics zu den spiegellosen Systemkameras:
Digitaler Sucher und Display:
Der digitale Sucher und das Display der Sony Alpha 7 III zeigen im Live View das fertige Bild an. So ist es leichter als je zuvor die Kamera manuell einzustellen, denn ihr seht sofort wie die einzelnen Einstellungen - wie Blende, Verschlusszeit und ISO - das Bild verändern. Der Sucher hat einiges an Kritik abbekommen, da er im Vergleich zur Alpha 7 R III schlechter aufgelöst ist. Für den ein oder anderen mag das eine Rolle spielen: Ich persönlich nutze mittlerweile zunehmend den Bildschirm, oder fotografiere unbemerkt mit Augenautofokus im Silent Mode. Um den Bildausschnitt zu finden, ist der Sucher und Bildschirm Top. Wer den Fokus manuell ziehen möchte, sollte meiner Meinung nach entweder die 7 R III in Betracht ziehen, oder zum Filmen einen externen Monitor Verwenden.
Sensorstabilisierung und Verschluss:
Die integrierte Sensorstabilisierung hilft das Bild bei längeren Verschlusszeiten scharf einzufangen und ist sehr praktisch für Videos aus der Hand. Wenn ihr Fremdobjektive adaptiert - die bisher keinen Stabilisator verbaut haben - werden diese stabilisiert und bei Verwendung von Original Sony Objektiven mit Bildstabilisator arbeiten die beiden Systeme zusammen.
Mit dem elektronischen Verschluss könnt ihr komplett geräuschlos auslösen.
Speicherkarten Steckplätze und Konnektivität:
In der Sony Alpha 7 III sind zwei SD Steckplätze verbaut, einer davon unterstützt auch UHS II. Der neue Geschwindigkeitsstandard gewährleistet, dass die Fotos noch schneller auf die Speicherkarte geschrieben werden können. Nach einer Serienaufnahme könnt ihr die Fotos schneller anschauen und überprüfen.
Fotos und Videos könnt ihr außerdem per WLAN an ein Mobilgerät übertragen. Dieses Feature nutze ich persönlich gerne, wenn ich unterwegs bin und keinen Laptop dabeihabe. Die Bilder bearbeite ich dann mit der Lightroom Mobile App und teile sie auf Instagram.
Sony Alpha 7 III
- Spiegellose Sony a7 III Vollformatkamera
- Rückwärtig belichteter Exmor R CMOS Bildsensor mit 24,2 Megapixeln fängt jedes Detail ein
- Besonders großer Dynamikumfang mit 15 Blendenstufen
- Autofokussystem mit einer Sensorabdeckung von 93 Prozent
- 4D FOCUS mit 425 AF-Kontrast-Autofokus-Punkten ergänzt durch 693-Phasen-Autofokus-Punkten
- Serienbildgeschwindigkeit von bis zu zehn Bildern pro Sekunde
- Möglichkeit mechanisch oder geräuschlos auszulösen
Fazit:
Für mich ist der neue Alpha 7 Allrounder aktuell die beste Einsteiger-Vollformatkamera auf dem Markt! Das spiegellose System bringt einige Vorteile, wie Größe und Gewicht mit sich, und bietet mir außerdem viel mehr Funktionen als Spiegelreflexkameras.
Ich persönlich fotografiere viel auf Reisen und mache Videos. Dafür ist die Alpha 7 III die perfekte Mischung, denn die S-Serie hatte mir zu wenig Megapixel zum Fotografieren und die Alpha 7 III bietet mir eine Vielzahl an Möglichkeiten für Videos. Die Systemkamera ist kompakt und leicht genug, dass ich sie auf ein Gimbal bauen kann und sie im Urlaub nicht zu viel Platz wegnimmt. Die Autofokus Performance ist für mich zum Filmen auch wichtig, da ich den Fokus auf dem Gimbal nur schlecht manuell ziehen kann. Ich habe etwas Zeit gebraucht, um mich an das spiegellose System zu gewöhnen und ich kann jeden Fotografen verstehen, der Respekt vor diesem Schritt hat. Ich arbeite mittlerweile sehr gerne mit Kameras der Sony Alpha Serie aufgrund des erstklassigen Autofokus - vor allem des Augenautofokus - in Verbindung mit den vielen Möglichkeiten die mir die Sony Alpha 7 III als Filmer bietet! Für große Hände, die eine DLSR gewöhnt sind - gibt es übrigens eine Griffverlängerung, so findet der kleine Finger auch noch Platz. Für Wechsler ist sicher das Thema Objektive und Adaptierbarkeit wichtig. Das Sony System bietet die größten Möglichkeiten Fremdobjektive zu verwenden. Dafür gibt es verschiedene Adapter in allen Preisklassen. Ich persönlich habe gute Erfahrungen mit dem Sigma MC-11 gemacht. Für alle, die mehr wollen: Die Alpha 7 R III hat noch mehr Megapixel und einen besseren Sucher. Ich hoffe in Kürze auch auf etwas Neues in der S-Serie.